Es gibt eine Vielzahl von Mitteln mit entzündungshemmender Wirkung. Diese werden oft als Antiphlogistika bezeichnet und können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
1. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
Diese Medikamente sind eine der am häufigsten verwendeten Gruppen von Entzündungshemmern. Sie wirken schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Sie hemmen Enzyme (Cyclooxygenasen, COX), die an der Bildung von Entzündungsmediatoren beteiligt sind.
- Wirkstoffe: Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, Acetylsalicylsäure (ASS).
- Anwendung: Häufig bei Gelenkschmerzen, Muskel- und Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und rheumatischen Beschwerden. Viele dieser Medikamente sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
2. Glukokortikoide (Kortison)
Diese sind synthetisch hergestellte Hormone, die eine sehr starke entzündungshemmende Wirkung haben, vergleichbar mit dem körpereigenen Hormon Cortisol. Sie werden bei schweren oder chronischen Entzündungen eingesetzt.
- Wirkstoffe: Prednisolon, Dexamethason, Hydrocortison.
- Anwendung: Bei schweren rheumatischen Erkrankungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Asthma und allergischen Reaktionen. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sollten Glukokortikoide nur nach ärztlicher Anweisung und unter sorgfältiger Überwachung verwendet werden.
3. Immunsuppressiva und Biologika
Diese Medikamente werden vor allem bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Gewebe angreift und Entzündungen verursacht.
- Wirkstoffe: Methotrexat, Adalimumab, Infliximab.
- Anwendung: Rheumatoide Arthritis, Psoriasis (Schuppenflechte), Morbus Crohn.
4. Pflanzliche und natürliche Mittel
Bestimmte Pflanzen und Lebensmittel enthalten natürliche Substanzen mit entzündungshemmender Wirkung.
- Pflanzenstoffe:
- Bromelain: Ein Enzym aus der Ananas, das bei Schwellungen und Entzündungen helfen kann.
- Weidenrindenextrakt: Enthält Salicin, einen Vorläufer der Acetylsalicylsäure.
- Arnika, Beinwell: Werden äußerlich bei Prellungen und Schwellungen angewendet.
- Teufelskralle, Ingwer, Kurkuma: Traditionell zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.
- Lebensmittel: Eine antientzündliche Ernährung kann ebenfalls eine Rolle spielen. Dazu gehören Lebensmittel mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinöl), Antioxidantien (Beeren, Gemüse) und bestimmten Gewürzen (Ingwer, Kurkuma).
Wichtiger Hinweis: Jede Einnahme von Medikamenten sollte mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden, um die richtige Dosierung zu finden und mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Insbesondere die Einnahme von Entzündungshemmern kann, je nach Wirkstoff, Risiken für den Magen-Darm-Trakt, die Nieren oder das Herz-Kreislauf-System bergen.


