Gewürznelken und ihre medizinische Heilwirkung

Meist werden Gewürznelken in der Küche verwendet und finden eine vielfältige Verwendung bei der Zubereitung deftiger Speisen.

Seit dem frühen Mittelalter sind Gewürznelken in Europa bekannt, sie wurden aber auch schon in der Antike als Heilpflanze verwendet. Eine lange Zeit hatten die Niederländer ein Handelsmonopol und verschifften die Pflanze hauptsächlich aus Indonesien. Auch heute noch werden Gewürznelken von dort zum großen Teil in Amsterdam und Rotterdam umgeschlagen.

Heutzutage werden Gewürznelken weltweit angebaut. Gewürznelken mit der besten Qualität kommen derzeit von den Molukken (Indonesien), Sansibar (Afrika – Insel Pemba) und Madagaskar.

Verwendung und Inhaltsstoffe (Wikipedia)

Bestimmend für Geruch, Geschmack und Wirkung von Gewürznelken sind die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle, deren Anteil bis zu 15 % ausmacht. Sie bestehen im Wesentlichen aus 70 bis 85 % Eugenol (das auch in Zimt vorkommt), etwa 15 % Eugenolacetat und 5 bis 12 % β-Caryophyllen. Ein weiterer Bestandteil ist Oleanolsäure mit 2 %. Eugenol besitzt eine betäubende Wirkung, weshalb das Kauen von Gewürznelken als Hausmittel gegen Zahnschmerzen bekannt ist. Es soll auch gegen Mundgeruch wirksam sein. In einer Untersuchung haben spanische Wissenschaftler den Gehalt an ätherischen Ölen aus fünf mediterranen Gewürzen (Oregano, Rosmarin, Thymian, Salbei und Gewürznelken) untersucht und kamen zu dem Ergebnis, dass Gewürznelken den höchsten Gehalt an Antioxidantien (Polyphenolen) aufwiesen. Als Zusatz zu Fleischprodukten und anderen Nahrungsmitteln können diese die Fettoxidation aufhalten und einen gesundheitlichen Mehrwert bieten.[5]

Die kleinen braunen Knospen schmecken sehr intensiv. In der Küche werden Gewürznelken – vorsichtig dosiert – zum Würzen von Marinaden, Saucen, Wurst, Fleisch- und Fischgerichten, Rotkohl, Lebkuchen und anderem verwendet. Sie sind auch Bestandteil von Currypulver. Essen sollte man nur den Nelkenkopf. Er schmeckt rund und edel, der Stängel ist dagegen fast penetrant bitter. In Fonds, Suppen und Punsch kocht man Nelken im Ganzen mit und entfernt sie am Ende der Garzeit. Im Mörser zermahlen würzen sie Weihnachtsgebäck und Currys.

Im Mittelalter wurden die Gewürznelken als leber-, magen- und hirnstärkend angesehen. Die Wirksamkeit der Blütenknospen und der Blätter wurde als ähnlich angesehen. Als pharmazeutische Substitutionsmöglichkeit galt Echter Galgant.

Die indonesischen Kretek (Nelkenzigaretten, im deutschsprachigen Raum vor allem bekannt unter dem Namen des Marktführers Gudang Garam) enthalten neben Tabak einen erheblichen Anteil geschroteter Gewürznelken. Mehr als die Hälfte der Jahresernte wird für die Herstellung der indonesischen Nelkenzigaretten verbraucht.